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Exkursion Baubetrieb und Projektmanagement – Sommersemester 2023

Studierende bekommen einen Eindruck über die faszinierenden Tätigkeitsfelder des Bauingenieurwesens
21/08/2023
Nachdem wir uns am Morgen des 27.06.2023 an der Hochschule mit der notwendigen und obligatorischen Sicherheitsausrüstung eingedeckt haben, ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch den Münchner Berufsverkehr hinaus zum Olympiagelände.
Am Baustellenzugang erwartete uns bereits Herr Reiter von der Firma CL MAP GmbH. Er und sein Team zeichnen sich zusammen mit 3XN Architects für die Generalplanung der Sportstätte verantwortlich. Gleichzeitig unterstützen sie den Bauherrn bei der Projektleitung für dieses einmalige Stadionprojekt. Nach einem kurzen Marsch über die extrem beengte Baustelleneinrichtungsfläche hat uns Herr Reiter im Besprechungsraum des Baubüros mit beeindruckenden Bildern auf eine Reise durch den bisherigen Projektverlauf mitgenommen.
Er berichtete über die sich ergebenden kleineren und größeren Herausforderungen, denen sich das Projektteam seit der Grundsteinlegung im Winter 2019 stellt und was bis zur geplanten Fertigstellung im Jahr 2024 vielleicht noch auf sie zukommen wird. Dabei haben die Studierenden einen eindrucksvollen Einblick in das Aufgabenspektrum und das Berufsbildes eines Bauingenieurs bzw. einer Bauingenieurin erhalten.
Vom Baubüro ging es anschließend direkt auf die Baustelle der neuen Arena. Angekommen in der zukünftigen Heimstätte der Eishockeyspieler von Red Bull München waren die Studierenden beeindruckt von der schieren Dimension der von außen doch sehr kompakt wirkenden Sportarena. Herr Reiter konnte den Studierenden am „lebenden Objekt“ eindrucksvoll sein Aufgabenfeld und die sich ergebenden Herausforderungen näherbringen. Unzählige Gewerke und damit auch eine sehr große Anzahl an ausführenden Unternehmen waren an unterschiedlichen Stellen gleichzeitig zugange. Die Aufgabe von Herrn Reiter und seinem Team ist es dabei, wie ein Dirigent die gesamten Abläufe zu orchestrieren, so dass die Arbeiten zielgerecht im kommenden Jahr erfolgreich abgeschlossen werden können.

Vom Eingangsbereich über die zukünftigen VIP-Abschnitte und den Stadionrängen ging es hoch bis unter das Stadiondach. Von einer Arbeitsplattform innerhalb dieser beeindruckenden Stahldachkonstruktion eröffnete sich ein faszinierender Blick über die gesamte spätere Eishockeyarena.

Im Anschluss ging es wieder hinunter auf die spätere Eisfläche, wo zahlreiche Hubarbeitsbühnen die Installation der zukünftigen Unterhaltungselektronik vorbereiten.
Die größte Überaschung für viele war, dass die Sportarena neben der großen Sportstätte noch über zahlreiche weitere kleinere Sportanlagen verfügt. Die nicht minder beeindruckenden Bauwerke befinden sich, von außen nahezu unsichtbar, unterhalb der Geländeoberfläche und sollen sowohl den Profi- wie auch den Jugendmannschaften als Trainings- und Vorbereitungsstätten dienen.

Von den dunklen Katakomben der Arena ging es zurück an die frische Luft, wo noch ein paar spannende technische und baubetriebliche Fragestellungen zur Fassade von Herrn Reiter erläutert wurden.

Dann war es auch schon an der Zeit aufzubrechen. Von der platztechnisch beengten Innenstadtbaustelle machten wir uns dann via Shuttlebus auf den Weg zur zweiten Station unser Tagesexkursion, zu einer deutlich weitläufigeren Baustelle am westlichen Stadtrand von München.
In Freiham entsteht aktuell ein komplett neues Stadtquartier mit Wohnen, Einkaufen, Büros, Bildungseinrichtungen und der notwendigen Infrastruktur.
Auf Einladung der Firma Köster GmbH konnten wir uns das Herzstück des neuen Quartiers, das Stadtteilzentrum ZAM in seiner Entstehungsphase einmal näher ansehen.
Doch bevor es hoch hinausging, wartete eine kleine Stärkung auf die Studierenden. Die Firma Köster GmbH hat dazu einen Foodtruck organisiert, wo wir mit verschiedenen Köstlichkeiten und ausreichenden Getränken hervorragend versorgt wurden.
Nach der willkommenen Pause startete der Baustellenrundgang mit einer kurzen Projektvorstellung durch das Projektteam von Herrn Anderl. Diesmal nicht im Baucontainer sondern in einem bereits vollständig eingerichteten Musterbüro, wo auch für alle augenscheinlich die noch anstehenden Aufgaben vom Rohbau bis zur schlüsselfertigen Übergabe an den Auftraggeber deutlich sichtbar wurden. Unterschiedliche Beteiligte (Planungskoordination, Arbeitsvorbereitung, Bau- und Projektleitung) haben sich und ihre Aufgaben bei diesem Projekt vorgestellt und damit den Studierenden noch einmal die Vielfältigkeit des Berufsbildes Bauingenieur:in aufgezeigt. Anschließend ging es dann durch den derzeitigen Rohbau auf das Dach des Bauabschnittes MK2.3, wo aktuell die Abdichtungsarbeit ausgeführt werden. Vom fünf-geschossigen Baukörper war es sehr gut möglich, sich einen Überblick über das Gesamtprojekt und dessen Dimension zu verschaffen.

Dem nicht genug, ging es von der bereits exponierten Lage zunächst wieder nach unten um dann noch höher zu steigen, und zwar in den 8. Stock des Bauabschnitts MK 2.2, wo ein atemberaubender Ausblick auf alle wartete. Der Solitär, mit seinen später 14 Stockwerken, befindet sich noch in der Rohbauphase.
Zum Abschluss der Veranstaltung ging es noch einmal zurück in das Musterbüro, wo den Studierenden die Möglichkeiten neuer Technologien (3D-Modellierung, BIM, 3D-Druck) und deren Einsatzspektren in der Köster GmbH in beeindruckender Form aufgezeigt wurden.
Die zwei Projekte, die wir im Rahmen dieser Exkursion in Augenschein nehmen konnten, welche auch unterschiedlicher kaum sein könnten, haben den Studierenden noch einmal die faszinierenden Tätigkeitsfelder des Bauingenieurwesen aufgezeigt, die nach Abschluss des Studiums auf Sie warten. Wir möchten uns noch einmal sehr herzlich bei den Firmen CL MAP GmbH mit Herrn Reiter und Köster GmbH mit Herrn Anderl sowie ihren Teams bedanken und wünschen allen weiterhin gutes Gelingen.
München, Juli 2023
Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelhardt